Wer das Sexgewerbe illegal machen will, muss den Frauen bei der Suche nach neuer Arbeit helfen.
Die Fragen wühlen auf: Darf eine Frau Sex für Geld anbieten? Darf ein Mann Sex kaufen? Nein, findet die Zürcher Frauenzentrale.
Sie will Freier bestrafen, wie in Schweden, und treibt die Diskussion um ein Prostitutionsverbot in der Schweiz voran. Das Argument klingt überzeugend: Die Prostitution nähre die Vorstellung, dass man Frauen wie ein Konsumgut nutzen und kaufen könne. Nirgends werde das Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern deutlicher als bei der Prostitution.
Doch die Frauenzentrale hat nicht mit Susanna gesprochen, nicht mit Ana, Karin oder Waranya. Sie sind Prostituierte in Zürich. Mit ihren Stunden auf dem Strich, in Salons oder in stickigen Zimmern verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Sie ernähren ihre Kinder, zahlen Steuern, kaufen Wohnungen. Sie schwärmen nicht von ihren Jobs, aber sie sind stolz. Darauf, mit wenig Bildung eine gute Summe Geld zu verdienen und für sich und ihre Familien aufzukommen.
zum Weiterlesen / Quelle: www.tagesanzeiger.ch