Waiblingen. Prostituierte müssen sich neuerdings anmelden, bevor sie ihrer Arbeit nachgehen. Das Landratsamt Rems-Murr hat damit im Moment viel zu tun, zumal zur Anmeldung eine verpflichtende Gesundheitsberatung gehört. Prostituierte in Not sollen dort eine Zwangslage offenbaren können. Interessenvertretungen der Sexarbeiterinnen sehen die neuen Regeln äußerst kritisch.
Gleich mehrere Grundrechte der Prostituierten würden „erheblich untergraben“, kritisiert das Internationale Komitee für die Rechte von Sexarbeiterinnen (und Sexarbeitern) in Europa. Das Komitee lässt ebenso wie der Verein Hydra und der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen kaum ein gutes Haar am neuen Gesetz, das doch vorgebe, Prostituierte schützen zu wollen. Stattdessen würden Behörden „weitreichende Überwachungsmöglichkeiten“ eingeräumt, die aus Sicht der Interessenvertretungen etwa das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung missachten. Zudem würden persönliche Daten „in Verbindung mit Informationen zum Sexualleben einer Person“ gespeichert – noch ein Verstoß.
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